Bereits in vorchristlicher Zeit lässt sich sowohl in China wie in Europa die Armbrust nachweisen. Eigentlich müsste sie "Armbrust" heißen, leitet sich die Bezeichnung doch von "Arm" und "Rüstung" ab. So hieß sie auch vom 11. - 15. Jahrhundert. Dann erst wurde infolge Silbenansatz das "b" zugefügt, so auch bei anderen Begriffen wie Saumb, räumblich oder unziemblich.
Die erste schriftliche Quelle entstammt in China dem Werk "Chou-li" im 12. Jahrhundert vor Christi Geburt. Das älteste erhaltene Armbrustschloss datiert um 300 v. Chr. In Europa beschreibt Philon von Byzanz ebenfalls um diese Zeit erstmals eine Armbrust. In römischer Zeit waren diese Waffen weit verbreitet. Der römische Name war Arcuballista, d. h. vom Bogen geschleudert. Im frühen Mittelalter entwickelte man die Waffe weiter. Die Armbrust selbst besteht aus der Säule, dem Bogen, der Sehne und der Spann- und Abzugsvorrichtung (Schloss). Bestand der Bogen ursprünglich aus Eiben- oder Eschenholz, wurde alsbald Horn und später Stahl benutzt. Nach Art des Spannens unterscheidet man die Handspannung, die Winden-, Flaschenzug- und Geißfußarmbrust. Die Armbrustsäule war häufig mit Elfenbein eingelegt und üppig verziert, der Stahlbogen fein geätzt, manchmal sogar vergoldet. Üblicherweise wurden mit der Armbrust Bolzen verschossen oder auf der Jagd Lehmkugeln: diese Armbrüste hießen dann Ballester und Schnepper. Die Bolzen wiederum steckten in Bolzenköchern aus Holz oder gepresstem Leder, manchmal mit Fell verkleidet.
Die tödliche Wirkung selbst durch einen Brustharnisch hindurch führte im Jahre 1139 anlässlich des 2. Lateranischen Konzils zum päpstlichen Verbot bei Strafe der Exkommunikation. Dieses päpstliche Verbot galt nur unter Christen, nicht jedoch gegen Andersgläubige...... Dies allerdings vergeblich, denn Papst Innozenz III. erneuerte das Verbot erneut, weil sich zwischenzeitlich auch die Christen mit dieser Waffe meuchelten. Bereits in dieser Zeit entstanden die ersten Armbrustschützenkompanien; in den deutschen Reichs- und Handelsstädten bildeten sich überall Schützengilden, deren Hauptaufgabe es war, ihre Städte mit schweren Kriegsarmbrüsten zu verteidigen. In diese Zeit fällt auch der Beginn des europäischen Schützenwesens. Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert wurde die Armbrust zur beliebtesten Jagdwaffe. Allerdings war die Armbrust nur teilweise gegenüber dem Bogen von Vorteil: Die Schnellkraft und damit die Treffsicherheit war zwar größer, das Nachladen dauerte hingegen 3 mal so lange. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Armbrust nur noch zur Jagd und zum Sportschießen benutzt.
Erste Überlieferungen über Schiesswettbewerbe auf den "Vogel" sind aus dem 12. Jahrhundert überliefert. Dies war gleichzeitig der Beginn der Schützenfeste, die im Mittelalter eine sehr große Bedeutung hatten, und auch heute noch im Norden Deutschlands eine große Tradition haben.