Das Schwarzpulver wurde nicht etwa vom Freiburger Mönch Berthold Schwarz erfunden, wie viele meinen, es hat seinen Namen vielmehr schlicht von seiner Farbe. Schon im 6. Jahrhundert vor Christi Geburt war den Chinesen Schwarzpulver bekannt. Erste Erfahrungen mit Feuerwaffen dürften bereits die Festungsbaumeister der Chinesischen Mauer um 220 vor der Zeitenwende gemacht haben. Im 4. Jahrhundert v. Chr. war im Mittelmeerraum das "Griechische Feuer" bekannt: Mit Schleuderwaffen wurden gezündete Brandsätze gegen Schiffe und Festungen geworfen. Die Araber brachten um 800 n. Chr. das Schwarzpulver nach Europa: Sie nannten es "Thely Sini" oder "chinesischen Tee".

Ostindien war damals das einzige bekannte Gebiet, in dem Natursalpeter, wichtigster Bestandteil des Schwarzpulvers vorkam. Salpeter aus Chile kam erst im 17. Jahrhundert nach Europa.

Schwarzpulver besteht demnach aus den Bestandteilen Salpeter, Holzkohle und Schwefel. Diese drei Bestandteile wurden in Stampfen innig vermischt, mit Wein oder Obstschnaps angefeuchtet und verdichtet, gekörnt und anschließend poliert. Durch unterschiedliche Zumischung von Salpeter und Absiebung in verschiedene Körnungen wurde Pulver für die verschiedensten Zwecke hergestellt. Nach Furtenbach's Pulverrezeptur aus dem Jahr 1643 wurden z. B. Mischungen für folgende Geschützarten empfohlen:

Jagdwaffe: 76 % Salpeter, 11 % Schwefel, 13 % Kohle

Hakenbüchse: 71 % Salpeter, 14 % Schwefel, 15 % Kohle;

Kanone: 69 % Salpeter, 15 % Schwefel, 16 % Kohle

Das heutige Schwarzpulver zum Böllerschiessen besteht beispielsweise aus 70 % Kalisalpeter, 12 % Schwefel und 18 % Holzkohle. Diese Mischung wird auch für Kracher an Silvester benutzt. Die Körnung liegt bei ca. 2 mm Durchmesser.

Schwarzpulver hat eine Entzündungstemperatur von 300°C und eine Verbrennungstemperatur von ca. 2900°C. Bei der explosionsartigen Verbrennung von Schwarzpulver entstehen die Gase Kohlendioxid und Stickoxid. Die Schwefelanteile verhindern einerseits Schlackebildung, andererseits sind sie für den Pulverdampf und die erhebliche Hitzeentwicklung verantwortlich. Wurden zunächst vornehmlich Feuerwerke und Zündsätze aus Schwarzpulver gebaut, führte die Verhüttung von Bronze und Eisen ab dem 14. Jahrhundert zur rasanten Entwicklung im Geschützwesen und Büchsenbau. Damit begann aber eine unheilvolle Entwicklung für viele Völker bis hin zur Vernichtung und Völkermord durch die schreckliche Wirkung der Feuerwaffen. Andererseits wurden Schwarzpulversprengsätze benutzt, um in Kohlegruben und anderen Bergwerken den Bergleuten die gefährliche Arbeit zu erleichtern. Wie bei allen Elementen, so liegt auch beim Schwarzpulver Nutzen und Schaden eng beieinander: Allein verantwortlicher Umgang nützt dem Menschen.

 

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